Leuchtende Nachtwolken / Noctilucent Clouds




Inhalt / Contents

Englischer Text / English version
Deutscher Text / German version
NLC-Klassifikation / NLC classification (in German)
Querverweise / Links


NLC in der Nacht 26./27.Juni 2003 von Marquardt aus. Die hellsten (und zugleich letzten!) NLC der Saison 2003 traten in den Nächten 11./12. und 12./13. Juli auf.
NLC in the night 26/27 June 2003 seen from Marquardt. The brightest (and last!) NLC of the 2003 seeason were observed in the nights 11/12 and 12/13 July.




Noctilucent Clouds

Clouds of this unique type have been first reported in 1885 by Backhouse, Jesse and Leslie. Jesse initiated an observing program, including photographic methods. The surprising result was the height of these clouds - they are situated 83 km above the Earth's surface. This value has been confirmed for NLC ever since. Still there are several aspects of the NLC which are not yet understood. For example, there seem to be relations to the
Polar Mesospheric Summer Echoes (PMSE). More information about this phenomenon can be found here


NLC can be observed between mid May and mid August in the northern hemisphere when the Sun ist between 6 and 16 degrees below horizon. Look for more details at Tom McEwan's NLC page. There you also find a summary of recent NLC observations.
Other information on NLC and related phenomena, such as Polar Mesospheric Summer Echoes (PMSE), is available from a page of the Swedish IRF..
Furthermore, there are NLC report summaries from observers of the AKM in 1995, 1996 and 1997
The first photo shown here (above) is from Sirko Molau, Berlin, taken on June 22, 1997.
The second image is from a synchronous series of NLC photos taken from Potsdam, about 25 km southwest of the location where Sirko took his photos from. An analysis of this series is under preparation.
The recent NLC-seasons were rather short. They started only in mid-June while in previous years NLC were seen as early as end May or so. Normally the last NLC of a season are visible around mid-August. Since there are about 20 regular observers of NLC in the AKM group (some at meteorological stations) the low number of NLC reports can hardly be explained by bad conditions or by accident. It is thought that an increase of Solar activity could cause an increasing energy input into the Earth's atmosphere, which then could rise the the temperature at the Mesopause. As a consequence, the low temperatures for the existence of NLC could not be reached. This would lead to an anti-correlation between the frequency of NLC and Solar activity. Right now were are in the phase of decreasing Solar activity. However, we do not know the current conditions in the Mesopause, and it will be interesting to see how frequent and intense NLC occur this year. Further images of NLC can be found e.g. on the NLC page of the Fachgruppe Atmosphärische Erscheinungen or in the "Karlsruher Wolkenatlas".

Other atmospheric optical phenomena are also collected in Bernhard Mühr's cloud atlas, for example various halo forms, twilight phenomena, a fogbow ...




Die ersten Berichte über diese `silbrig-glänzenden', `nacht-leuchtenden' Wolken stammen aus dem Jahre 1885 von Backhouse, Jesse und Leslie. Obwohl es keine (selbst) leuchtenden Wolken sind, wurde der Begriff `Leuchtende Nachtwolken' - englisch: Noctilucent Clouds, abgekürzt NLC - als Fachbegriff verwendet. Es scheint keine früheren Notizen über diese oder verwandte Wolken zu geben. Wenn sie gesehen worden wären, gäbe es sicher auch Aufzeichnungen darüber, denn alle besonderen Dämmerungs- und Wolkenerscheinungen wurden ziemlich sorgfältig dokumentiert. Nach dem gigantischen Vulkanausbruch des Krakatau in der Sundastraße im Jahre 1883 wurden außergewöhnliche Dämmerungsfarben beobachtet. Die silbrigen Wolken in fortgeschrittener Dämmerung wurden aber erst 1885 bemerkt.
Jesse initiiterte nach seiner Beobachtung umgehend ein Programm, das unter Verwendung fotografischer Methoden Angaben über die Höhe und Verlagerung der Wolken geben sollte. Eines war aufgrund der Sichtbarkeitszeit sofort klar: Die Wolken mussten in sehr großer Höhe sein. Als überraschendes Ergebnis der Mehrstations-Beobachtungen, die besonders im Potsdam-Berliner Raum stattfanden, ergab sich die außergewönliche Höhe von 83 km! Ein Wert, der sich weder innerhalb einer Saison noch über längere Zeit veränderte.
Obwohl es Beobachtungen von NLC seit über 100 Jahren gibt, sind noch immer einige Aspekte der physikalischen Vorgänge in der Mesopausenregion unklar. Beispielsweise gibt es offenbar Relationen zu den
Polaren Mesosphärischen Sommer Echos (PMSE). (Weitere Informationen über dieses Phänomen sind an dieser Stelle zu finden.)
Aufgrund der großen Höhe von 83 km können NLC im Zeitraum von Mai bis Mitte August auf der Nordhalbkugel beobachtet werden, und zwar wenn die Sonne zwischen 6 und 16 Grad unter dem Horizont steht. Bei geringerer Sonnentiefe ist der Himmel zu hell, so dass die vertikal äußerst dünnen Wolken (nur etwa 100 Meter) gegen den hellen Hintergrund nicht erkennbar sind. Wenn die Sonne weiter als 16 Grad tief steht, werden die Wolken im Sichtbereich des Betrachters nicht mehr vom Sonnenlicht getroffen. Man muss sich dabei vor Augen halten, dass NLC in der Nähe des Nordhorizontes 500 km oder mehr vom Beobachter entfernt sind.
Englischsprachige Informationen zu NLC findet man auf Tom McEwans NLC-Seite. Tom sammelt auch jeweils aktuelle Einträge aus der laufenden Saison.
Die aktuellen Listen der NLC-Beobachtungen des AKM sind ebenfalls verfügbar: 1995, 1996 and 1997
Das oben gezeigte Foto ist von Sirko Molau in Berlin am 22. Juni 1997 aufgenommen worden.
Das zweite Foto ist aus einer synchron gewonnenen Serie von NLC-Fotos von mir in Potsdam aus, also etwa 25 km südwestlich von Sirkos Standort.
Weitere Bilder von NLC sind z.B. enthalten im "Karlsruher Wolkenatlas" wie auch auf der Seite der Fachgruppe Atmosphärische Erscheinungen (Archiv sowie Details zu NLC am 15. Juni 1998).

AKTUELLE NLC-BEOBACHTUNGEN 2003
In den letzten Sommern seit 1998 waren im Vergleich zu den Jahren davor relativ wenig NLC sichtbar und die ersten NLC traten auch nicht vor Juni auf. (In den Jahren davor traten NLC schon ab etwa Mitte Mai auf.) Das scheint die Vermutung zu stützen, dass es bei hoher Sonnenaktivität weniger NLC gibt.
Das letzte Junidrittel und Anfang Juli sind statistisch stets die Zeiten mit der größten NLC-Häufigkeit gewesen.
In der laufenden Saison gab es aber schon einige helle NLC zu sehen: Aktuelle Zusammenstellung von Sichtungen der laufenden Saison




International gebräuchliche NLC-Klassifikation und gewünschte Angaben



In Bernhard Mührs Wolkenatlas sind übrigens auch andere atmosphärische optische Erscheinungen zusammengestellt, wie z.B.
verschiedene Halos, Dämmerungserscheinungen, Nebelbogen ...



Links:

NLC-Seite /NLC page - Fachgruppe Atmosphärische Erscheinungen
Tom McEwan's NLC page
Colin Steel's NLC page
'Weltraumwetter' / Space weather
Sonnendaten / Solar data



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